By Falko Trischler
Falko Trischler zeigt anhand empirischer Analysen, dass die soziale Ungleichheit der Alterseinkünfte in Folge des Wandels der Erwerbsverläufe und der Rentenreformmaßnahmen in den kommenden Jahren deutlich zunehmen wird. Der Autor behandelt die vielfachen Zusammenhänge von Erwerbsverlauf, Altersübergang und Alterssicherung sowie deren Folgewirkungen für die Frage nach der sozialen Ungleichheit im modify. Es ist zu befürchten, dass gerade Beschäftigte mit ohnehin brüchigen Erwerbsverläufen und entsprechend niedrigen Rentenanwartschaften in besonderem Maße von den negativen Folgen der Rentenreformen betroffen sind.
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Entscheidend ist zudem, dass die Art des Erwerbseinstiegs in erheblichem Maße den weiteren Erwerbsverlauf bestimmt. Laut Schmidt (2012a) ist in der Analyse von Erwerbsverläufen eine deutliche Pfadabhängigkeit von der Jugendphase zur Haupterwerbsphase zu erkennen. Falk et al. (2000) belegen, dass Arbeitslosigkeit in der Erwerbseinstiegsphase in hohem Maße negative Folgen für die Beschäftigungsstabilität im weiteren Erwerbsverlauf hat. Außerdem deuten die Untersuchungen darauf hin, dass die geringen Beschäftigungschancen von ostdeutschen Frauen in hohem Maße bereits auf Schwierigkeiten beim Erwerbseinstieg zurückzuführen sind.
Dies ist auch Folge einer generell gewandelten Einstellung zur außerhäuslichen Erwerbsarbeit (vgl. Schulz 2009). Frauen jüngerer Geburtskohorten waren auch in jungen Jahren häufiger erwerbstätig, wonach die höhere Erwerbsbeteiligung im Alter insbesondere auch aus einer gestiegenen Erwerbsneigung hervorgeht. Dennoch ist zu berücksichtigen, dass die Erwerbstätigenquote von Frauen gerade im Alter weiterhin deutlich niedriger liegt als bei Männern (vgl. Puch 2009). Nach Brussig (2010) entfällt auf diesen Effekt ein weiteres Viertel des Anstiegs der Erwerbsbeteiligung Älterer zwischen den Jahren 2001 und 2007.
Mit dem Wegfall von Frühverrentungsmöglichkeiten zeigt sich zudem ein erheblicher Anstieg der Arbeits- und Beschäftigungslosigkeit ab dem 60. Lebensjahr (vgl. Knuth, Brussig 2012; Bäcker et al. 2009, Kruse 2007; Büttner et al. 2005). Nach Hirschenauer (2007) hat „der rentenpolitische Zwang zu einem längeren Erwerbsleben […] bei den über 60-Jährigen nicht nur zu höherer Beschäftigung geführt, sondern auch zu höherer Gesamtarbeitslosigkeit“ (S. 4). Da Personen in dieser Altersgruppe von Maßnahmen zur aktiven Arbeitsförderung ausgeschlossen sind, ist dies als besonders problematisch einzuschätzen (vgl.
