By Martina Stangel-Meseke
In dynamischen Unternehmensumwelten zählt die Lernfähigkeit der Mitarbeiter zu den wichtigsten Existenzsicherungsfaktoren. Es stellt sich die Frage, wie sich Lernfähigkeit diagnostizieren und entwickeln lässt.
Mit ihrem Fragebogen zum Lernen lernen legt Martina Stangel-Meseke ein Forschungsinstrument vor, das die vielen Facetten der Lernfähigkeit theoretisch und empirisch fundiert abbildet. Die Integration des Fragebogens als Vorher-Nachher-Messung erfolgt in einem neuen Ansatz, dem modifizierten Lernpotential-Assessment-Center. Es zeigt sich, dass damit Verbesserungen bei der Lernfähigkeit der Mitarbeiter nicht nur in den verschiedenen Bereichen des Lernens erzielt werden, sondern auch in den arbeitsrelevanten Schlüsselqualifikationen Führungskompetenz und Bereichsübergreifendes Denken. Die Autorin schließt eine wesentliche Forschungslücke zum Thema Lernfähigkeit und zeigt Unternehmen einen zielgerichteten standardisierten Weg zur Selbststeuerung ihrer Mitarbeiter in der Personalentwicklung auf.
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14: Posttest I Experimental Unterricht Intervalltest (in Anlehnung an Guthke, 1980, S. 145) Bei den sog. B. nach einem halben Jahr oder einem Jahr). In der Zwischenzeit findet entweder der allgemein übliche Unterricht oder ein speziell experimenteller Unterricht statt. Unter entwicklungs psychologischen Aspekten wird mit dem Intervalltest hauptsächlich untersucht, inwiefern entwicklungsbedingte Leistungsveränderungen an größeren Untersuchungsstichproben erfolgten oder ob über die Testwiederholung ein Nachweis der angestrebten höheren Lerneffekte bei neuen Unterrichtsmethoden erzielt werden konnte.
Tab. 2-1: Ziel- und Zwecksetzungen der Lerntestforscher in der Intelligenz-/Enlwicklungsdiagnostik Zielsetzungen Zwecke durch vergleichende, prozessbegleitende Entwicklungsanalyse eine valide Erfassung des kognitiven Enlwicklungsstandes der Kinder unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft leisten Aufzeigen der Ursachen für Benachteiligung bestimmter Personengruppen auf der Grundlage der Kritik an dem DefizitModell der intellektuellen Leistungsfähigkeit die Plastizität der Intelligenz bis in das hohe Alter demonstrieren Beitrag zur lebensspannenorientierten Entwicklungspsychologie durch Überprüfung theoretischer Vorstellungen zur Intelligenzenlwicklung Unterschiede in der Intelligenzenlwicklung zwischen Kindern mit anlagebedingter geistiger Intelligenzschwäche und durch ungünstige Umweltbedingungen beeinträchtigte Kinder aufzeigen generelle Klärung des Anlage-Umwelt-Aspekts der Intelligenz Die Zielsetzungen der Lerntestforscher in der pädagogischen Diagnostik überlappen sich zum Teil mit denen in der Intelligenzdiagnostik, da gezeigt werden sollte, dass Lerntests zu faireren und prognostisch valideren Intelligenzdiagnosen führen als herkömmliche Intelligenz-Statustests.
Weitere Verwandtschaften des Lerntestkonzepts zeichnen sich ab zur Pädagogischen Psychologie, in der das sog. Ausbildungsexperiment zu einem wesentlichen Forschungsparadigma wurde (Lompscher, 1972). Auch Leontjew (1979) und Hacker (1973) begründen in ihren handlungs- und tätigkeitstheoretischen Konzepten die Ergänzung des üblichen Intelligenzstatustests durch Lerntests. Dies wird von Hacker (1982) als auch von Triebe und Ulich (1977) unter arbeitspsychologischen Aspekten gefordert. Nach diesen Vorstellungen müssen die Eigenschaften der Handlungsregulation in einer möglichst lebensnahen und für das Individuum in der jeweiligen Lebenssituation besonders wichtigen Tätigkeit studiert werden.
