By Almut-Barbara Renger
Der von Ovid erzählte Mythos von Narcissus, der sich in sein Spiegelbild verliebt, hat von der Antike an eine außerordentliche Wirkungsgeschichte gehabt. Dieser Band stellt in zehn Studien die Rezeption des Mythos dar und verfolgt, wie Narziß zu einem der zentralen Mythen im 20. Jahrhundert werden konnte.
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Cancik und H. Schneider, Bd. 1 (Altertum) A-Ari, Stuttgart 1996, XV–XLVII. 2 Beispiele bei Rosati (wie Anm. 1), 39 f. 28 Gregor Vogt-Spira eine Vielfalt der Deutungsangebote herrscht – Narziß als Konfiguration des Dichters, als Prototyp des Philosophen, als Parabel für Intertextualität und anderes mehr –, die hinter der Sinnpluralisierung in der Rezeptionsgeschichte nicht zurücksteht: Keine jedoch kann, trotz mancher guten Gründe im einzelnen, eine ausschließliche Geltung erweisen: Offenbar treibt die Spiegelkonstellation auch mit dem Interpreten ein Vexierspiel.
Dies gilt bis in den Tod, in den sie jetzt beide einträchtig als eine Seele und damit ein einziges Leben gehen wollten (473): Nunc duo concordes anima moriemur in una. Die besondere Art der Liebe wird in all dem keiner moralischen Bewertung unterzogen. 31 Er deutet daher die ihm widerfahrene Liebe auch nicht als göttliche Strafe. Wie wenig es Ovid auf die Eigenliebe an sich ankommt, erhellt nicht zuletzt daraus, daß er die Geschichte sogar ganz aus dem Eroskult herauslöst: Nicht der Liebesgott straft Narziß, weil er ihn einst mißachtet hat, sondern Nemesis, das Prinzip der Vergeltung (406).
Classe di Lettere, Scienza morali e Storiche 24. 4, Milano 1932, 201–29. Übersetzungen C. W. Vinge (wie Anm. 1), 96 f. Narcissus im Mittelalter 47 sagt aber, daß Narcisus seinen Schatten liebte, weil er seine eigene Vorzüglichkeit (excellentia) allen anderen Dingen vorzog. Solcherart betrogen/sich täuschend wurde er, als er sich so sehr verzehrte und keinerlei Gewicht/Bedeutung mehr hatte, in eine Blume verwandelt, d. h. in eine unnütze Sache, weil er nach Art einer Blume so schnell dahingeschieden war.