By Joachim Lucchesi, Jan Knopf
"Vierzig Jahre, und mein Werk ist der Abgesang des Jahrtausends", schrieb Bertolt Brecht 1920. Am Beginn des neuen Jahrtausends hat sich die überragende Bedeutung Brechts nicht nur für die deutsche Literatur, sondern auch für die Weltliteratur erwiesen. Das "Brecht-Handbuch" wird nun in vollständig neu bearbeiteter und erweiterter shape vorgelegt. Es basiert auf dem Wissensstand der Großen Berliner und Frankfurter Ausgabe der Werke Bertolt Brechts (1988-2000), und es bietet in fünf Bänden eine Einführung in das Gesamtwerk, präsentiert den aktuellen Forschungsstand, stellt ein benutzerfreundliches, leicht überschaubares und zuverlässiges Nachschlagewerk dar. In über 250 monographisch angelegten Einzelartikeln, von sixty eight Brecht-Forschern des In- und Auslands erarbeitet, werden Überblicke über Zeitabschnitte des Brechtschen Schaffens und Stilentwicklungen gegeben.
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Das Weihnachtsversprechen. Roman
Der neue Weihnachtskrimi von Anne Perry – in der Hardcover- GeschenkausstattungMinnie Maude irrt weinend durch die kalten Straßen Londons. Ihr Onkel Alf wurde kurz vor Weihnachten tot aufgefunden, sein Esel Charlie ist verschwunden. Obwohl Minnie Maude verfolgt und bedroht wird, versucht das Mädchen, das Rätsel um Alfs Tod zu lösen.
Die dunkle Wahrheit des Mondes: Commissario Montalbano erlebt Sternstunden. Roman
In German. Translation: The darkish fact of the Moon: A Commissario Montalbano first-class recreation. a few lustful techniques towards the morning (this time absent) Dauerverlobten Livia, the compulsory coffee, within the spirit is already exact the subsequent massive meal on the Trattoria, then maybe a dinner stroll to the lighthouse, the place, regardless of the warmth remains to be a breeze.
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Extra info for Brecht Handbuch: Band 2: Gedichte
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Auch in diesem Gedicht nicht unverstellt zeigt, dass es sich auch hier um Rollenlyrik handelt, belegt Strophe 2. Die anonyme Stimme des Gedichts spricht vom Standpunkt der Ewigkeit aus (»Aber alle tausend Jahre immer«) in der Rolle eines Propheten. Da zugleich auch noch eine immer wiederkehrende Wolke erscheint, sind die Bezüge ziemlich eindeutig. Nicht ,Zarathustra-Nietzsche<, nicht sein ,Geist<, im Sinnbild der schweren, schwarzen Wolke, sondern ,Zarathustra-Brecht< als weiße, lachende Wolke blickt aus dem Himmel auf die Erde hinab.
B. folgt damit einer Aufforderung Nietzsches aus dem Aphorismus 12 Hinfall der kosmologischen Werte in Der Wille zur Macht. Im 2. Abschnitt heißt es: »Gesetzt wir haben erkannt, inwiefern mit diesen drei Kategorien [gemeint sind Zweck, Einheit und Wahrheit als Interpretation des Daseins] die Welt nicht mehr ausgelegt werden darf und daß nach dieser Einsicht die Welt für uns wertlos zu werden anfängt: so müssen wir fragen, woherunser Glaube an diese drei Kategorien stammt, - versuchen wir, ob es nicht möglich ist, ihnen den Glauben zu kündigen.
Und ich dachte immer: die allereinfachsten Worte / Müssen genügen. Wenn ich sage, was ist / Muß jedem das Herz zerfleischt sein. 295) Wie könnte es nicht genügen, einfach zu sagen, was ist? Und dennoch tut das Gedicht selbst dies natürlich nicht. Im Gegenteil, ganz abgesehen davon, dass Gedichte selten nur von den allereinfachsten Worten handeln, wird hier mitgeteilt, dass der Dichter in der Vergangenheit so dachte. Die einfachen Beteuerungen »Müssen« - »Muß« - »Daß« - »doch« an der Oberfläche des Gedichts gehen mit einem Tempuswechsel vom Imperfekt zum Futur und mit einem Wechsel der Anrede vom verallgemeinernden »jedem« zu einer beunruhigenden zweiten Person Singular einher: »Das wirst du doch einsehen«.